Allgemein| 10.03.2023

Richtig abnehmen – aber wie?

Das neue Jahr hat eben erst begonnen und die guten Vorsätze, endlich das «Traumgewicht» zu erreichen, sind bereits gescheitert? An einem vollkommen unpassenden Sportprogramm oder einer kompletten Null-Diät?

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von Dr. med. Iglika Hübenthal

Natürlich hat jede und jeder seine eigenen Erfahrungen und Meinungen dazu, welche Methode beim Abnehmen am besten funktioniert. Viele Erwachsene versuchen im Laufe ihres Lebens in irgendeiner Form ihr Gewicht zu beeinflussen.

Eine langfristige und signifikante Gewichtsreduktion erreichen Sie idealerweise im Rahmen eines konservativen Therapieprogramms. Um eben diese Langfristigkeit zu gewährleisten, empfehlen wir, dass Sie diese an einem Adipositaszentrum durchführen.

Zu Beginn der Therapie wird festgelegt, welches Zielgewicht Sie erreichen, also wieviel viszerales Fettgewebe (= Bauchfett) Sie verlieren möchten.

Der zu Beginn der Therapie ermittelte Body Mass Index (BMI) gibt Auskunft über die Körperfettmasse. Da er bei sehr muskulösen Menschen, jedoch deutlich limitiert ist, liefert am Ende die Messung des Taillenumfangs eigentlich die zuverlässigste Information über die Menge des vorhandenen viszeralen Fettgewebes.

Zu Beginn einer konservativen Therapie der «Adipositas Grad I» (BMI über 30 kg/m², Klassifikation der World Health Organisation WHO) – beziehungsweise einem Übergewicht bei einem BMI über 28 kg/m² mit adipositas-assoziierten Begleitkrankheiten – erfolgt die Ermittlung der Körperzusammensetzung (Fett, Muskeln, Knochen) zum Beispiel mit der bioelektrischen Impedanz-Messung (BIA), die wir auch in unserem Adipositaszentrum anbieten. Die BIA-Methode misst den elektrischen Wechselstromwiederstand im Körper und beansprucht zeitlich nur gerade fünf Minuten, ohne dass Sie etwas von der Messung spüren.

Da der Strom vorwiegend durch Flüssigkeiten in der fettfreien Masse fliesst, wird genau genommen das Körperwasser erfasst. Die Werte lassen jedoch sehr gute Rückschlüsse auf die individuelle Abnahme von Fett und fettfreier Masse zu.

Somit achten wir gemeinsam mit den Patient:innen darauf, dass vor allem eine Abnahme des Fettgewebes stattfindet und ein Erhalt oder sogar eine Zunahme des Muskelgewebes. Dazu wählen wir gemeinsam mit den Patient:innen ein individuelles und kompatibles Muskelaufbautraining.

Die Anpassung der Ernährung an eine niederkalorische Kost, erfolgt gemeinsam mit der Ernährungsberatung und nach Durchführung der sogenannten indirekten Kalorimetrie. Diese ebenfalls sehr einfache Messmethode ermittelt den Energieverbrauch über den Gasaustausch: dabei wird die Sauerstoffaufnahme sowie die CO2-Abgabe gemessen. Aus dem Verhältnis dieser beiden Grössen ergibt sich der respiratorische Quotient, der Rückschlüsse auf die Oxidation (in diesem Fall den Abbau) von Kohlenhydraten und Fett zulässt. Ebenfalls lässt sich aus dem Gasaustausch der Ruhenergieumsatz ermittelt. Wenn wir diese beiden Werte mit dem Physical Activity Level (= Ausmass der körperlichen Aktivität bei unterschiedlichen Berufs- und Freizeitaktivitäten) ergänzen, können wir den Gesamtenergieverbrauch errechnen und Ihre Ernährung auf eine sogenannte Defizit-Diät anpassen.

Liegt bei den Patient:innen ein BMI über 35 kg/m² vor oder ein BMI über 28 kg/m² mit adipositastypischen Begleitkrankheiten (untern anderem: Prädiabetes, Diabetes, arterielle Hypertonie, Dyslipidämie) kann die konservative Therapie durch eine medikamentöse Therapie mit dem Medikament Saxenda (Wirkstoff Liraglutide) ergänzt werden. Den Antrag auf Kostengutsprache an Ihre Grundversicherung stellen bei Vorliegen der notwendigen medizinischen Daten wir.

Saxenda (Liraglutide) führt über die Verminderung des Hungergefühls und der Energieaufnahme zu einer Abnahme des Körpergewichts und vor allem der Körperfettmasse.

Durch eine regelmässige Begleitung im Rahmen des Adipositasprogramms, mit Anpassung der Ernährung, verstärkter körperlicher Aktivität, vor allem mit Muskelaufbautraining und medikamentöser Unterstützung mit Saxenda, kann eine signifikante Gewichtsreduktion erreicht werden (von sechs bis acht Prozent des Ausgangsgewichts nach den ersten sechs und durchschnittlich zehn Prozent nach zwölf Monaten).

Ausserdem reduziert Saxenda gemäss einer bereits im Jahr 2015 erschienenen Studie nicht nur das Gewicht: die behandelten Personen entwickeln weit weniger oft einen Typ-2-Diabetes, haben weniger Blutfettprobleme und verbessern ihren Blutdruck, was zu einer signifikanten Reduzierung der Herzkreislaufrisiken führt.

Des Weiteren wird das Schlafapnoe-Syndrom verbessert und das Risiko für eine Arthrose im Knie- oder Hüftgelenk verringert.

Es ist nie zu spät, um mit der richtigen Begleitung eine signifikante und langfristige Gewichtsreduktion anzustreben – zum Beispiel im Adipositaszentrum des Spitals Limmattal.

Ein Artikel von Dr. med. Iglika Hübenthal, Ärztliche Leitung Ernährungsmedizin.

Autorin
Dr. med. Iglika Hübenthal
Ärztliche Leitung Ernährungsmedizin

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