Konservative Therapie| 25.07.2019

Sind Smoothies wirklich gesund?

Der Unterschied von Smoothies gegenüber Fruchtsäften besteht darin, dass die Frucht als Ganzes verarbeitet wird. Somit könnte man annehmen, dass ein Smoothie die gleichen Eigenschaften wie eine Frucht hätte. Doch ist das wirklich so?

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von Dr. med. Iglika Hübenthal & Yvonne Pozzy

Es gibt im Schweizer Lebensmittelgesetzt keine offizielle Definition für einen Smoothie.

Im Alltag versteht man unter Smoothie eine Frucht- und Gemüsesaftmischung evtl. mit Milch, Joghurt oder Kokosmilch vermischt. Daraus ergeben sich unzählige Möglichkeiten an Smoothie-Kombinationen.

Smoothies können selber gemacht oder schon fertig im Detailhandel gekauft werden.

Ein Smoothie enthält etwa gleich viele Kalorien und Zucker wie ein Süssgetränk wie zum Beispiel Coca Cola/Fanta. Umgerechnet in Würfelzucker bedeutet dies: 30 Stück pro Liter, eine beachtliche Menge.

Der Einfluss auf den Blutzuckerspiegel ist bei Süssgetränken/Fruchtsäften/Smoothie nicht optimal. Bei einem Zuckerkonsum in flüssiger Form steigt der Bluzucker stark an und geht anschliessend unter den Ausgangwert zurück. Die Folge davon ist ein schnelleres Hungergefühl. Der Sättigungseffekt bleibt praktisch weg. Auch wenn ein Smoothie im Gegensatz zu Süssgetränken Nahrungsfasern und wertvolle Vitamine enthält, ist der Blutzuckeranstieg immer noch schnell. Beim Verzehr einer Frucht ist der Sättigungseffekt viel besser. Dazu kommt, dass ein Smoothie viel schneller konsumiert wird, als die selbe Menge an Früchten.So kommt es zu einer höheren Energiezufuhr, was wiederum eine Gewichtszunahme begünstigen kann. (Haber et al. 1977)

Eine neuere Studie zeigt, dass ein Fruchtsaftkonsum zwischen den Mahlzeiten zum Anstieg der Körperfettmasse führt. (F. Högele et al. Nutr.Diabetes 2018 Apr 25; 8(1):19)

Neben der Gewichtszunahme wird durch den hohen Konsum von Obstsaft bzw. Smoothies das Risiko für kardiovaskuläre Ereignisse, das metabolische Syndrom und Typ-2 -Diabetes deutlich erhöht. (Scheffers FR et al. Br J Nutr. 2019; 121 (3):351)

Tipps für den Alltag:

Ein Smoothie kann gemäss den Empfehlungen der gesunden Ernährung ein von fünf empfohlenen Früchte/Gemüseportionen pro Tag ersetzen.

Sie können ihren Smoothie optimieren, indem sie ihn mit gewaschenen und ungeschälten Früchten und/oder Gemüse selber zubereiten. Zur besseren Sättigung können Sie noch etwas

Proteine dazugeben wie zum Beispiel: Milch, Naturejoghurt oder Proteinpulver.

Eine weitere Ergänzung in den Smoothie wären auch ein paar Nüsse, Chia-Samen oder Sesamsamen.

Jedoch Vorsicht: Dieser Smoothie enthält nun viel Energie und ist in einer Menge von 2 dl eine Zwischenmahlzeit und kein zusätzliches Getränk für zwischendurch.

Smoothies können die Zahngesundheit negativ beeinflussen und sind insbesondere für Kinder ungeeignet. Ein Smoothie als Snack zwischendurch kann aufgrund des hohen Säure-und Zuckergehaltes zu Zahnschmelzverlust führen. (Blacker and Chadwick 2013)

Früchte und Gemüse bleiben somit erste Wahl für die tägliche Ernährung, aber auch ein Smoothie kann ab und zu seinen Platz in einer gesunden Ernährung haben, besonders ein selbstgemachter.

Ein Artikel von Dr. med. Iglika Hübenthal, Ärztliche Leitung Ernährungsmedizin und Yvonne Pozzy, Leiterin Ernährungsberatung.

Autorin
Dr. med. Iglika Hübenthal
Ärztliche Leitung Ernährungsmedizin

Yvonne Pozzy
Leiterin Ernährungsberatung

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