von Catharina Helfenstein

Eine Schritt-für-Schritt-Anleitung

Sind Sie von emotionalem Essen betroffen? Was steckt dahinter? Wie können Sie einen Weg zu einem wohltuenden Essverhalten finden?

Kennen Sie die Situation, dass Sie in Zeiten von Stress, Traurigkeit oder Ärger automatisch nach Essen greifen? Genau um diesen Mechanismus geht es beim emotionalen Essen: Es ist in dem Moment ein Werkzeug, um mit negativen Emotionen umzugehen. Essen kann entspannen und zu positiven Gefühlen führen. Unglücklicherweise kann sich dieser Umgang ebenso in einer unerwünschten Gewichtszunahme auf der Waage bemerkbar machen.

Deshalb ist es wichtig, andere Strategien zu finden, um mit Emotionen umzugehen und alternative Wege zum Essen zu entdecken. In diesem Beitrag möchten wir Ihnen einen Weg aufzeigen, der dabei helfen kann.

Der Umgang mit emotionalem Essen in drei Schritten:

Schritt 1: In einem ersten Schritt ist es wichtig zu erkennen, ob Sie aus Hunger oder aus einer Emotion heraus zum Essen greifen. Beobachten Sie für einige Tage Ihr Essverhalten. Weshalb essen Sie? Ist es immer der Hunger oder manchmal auch die Gewohnheit, der "Gluscht" oder doch eine Strategie, um mit Emotionen umzugehen?

Schritt 2: Wenn Sie in Situationen sind, in denen Sie aus einem Gefühl heraus essen, nehmen Sie sich Zeit, um sich folgendes zu überlegen:
Welche Emotion führt dazu? (Angst, Ärger/Wut, Einsamkeit, Scham, Schuld, Trauer, Verzweiflung)Woher stammt diese Emotion?Was löst diese Emotion in mir aus?Wie äussert sich diese Emotion körperlich?Welche Gedanken gehen mir dabei durch den Kopf?

Emotionen sind wertvoll, sie zeigen Ihnen Ihre Bedürfnisse. Daher ist es wichtig, sie anzunehmen, zu verstehen, woher sie kommen und welches Bedürfnisse hinter ihnen stehen und zu lernen, mit ihnen umzugehen.

Beobachten Sie dabei, welchen Handlungsimpuls die Emotion auslöst. Führt die Emotion dazu, dass Sie Lust auf Essen haben? Ihre Ernährungsberaterin im Adipositaszentrum Limmattal hilft Ihnen sehr gerne im persönlichen Gespräch weiter. Melden Sie sich im Sekretariat, um einen Termin zu vereinbaren.

Schritt 3: Nachdem Sie Ihr Essverhalten für einige Zeit beobachtet haben und Emotionen sowie Verhaltensmuster erkennen können, geht es darum, Alternativen zum Essen zu suchen. So haben Sie zukünftig, wenn Sie mit einer negativen Emotion konfrontiert sind, rasch eine Alternative zur Hand. Solche Alternativen können unterschiedlich sein. Sie sind sehr individuell und abhängig von der Situation, in der Sie sich befinden. In der folgenden Auflistung finden Sie einige Tätigkeiten, die in solchen Situationen helfen könnten:

Spazieren gehen 

Ein Gespräch mit einer vertrauten Person führen

Musik hören

Hobby ausüben

Sport machen

Einige tiefe und bewusste Atemzüge nehmen

... sowie vieles mehr.

Halten Sie solche Alternativen stets bereit. Vielleicht hilft es, wenn Sie eine Erinnerung an Ihren Vorratsschrank oder Kühlschrank hängen. Oder Sie kleben sich einen Leitsatz oder ein Bild, das Sie daran erinnert, auf die Rückseite Ihres Handys. So haben Sie immer eine sichtbare, visualisierte Unterstützung, um sich an Ihre Alternativen zu erinnern.

Diese drei Schritte können dabei helfen, alternative Strategien zum emotionalen Essen zu entwickeln: Sie erkennen die Emotionen, sie verstehen sie und lernen, mit ihnen umzugehen. Dies kann zukünftig zu cleveren Essentscheiden führen. 

Das Thema emotionales Essen ist sehr umfangreich. In diesem Rahmen können wir Ihnen lediglich einen kurzen Einblick vermitteln. Haben Sie Fragen zu emotionalem Essen oder dürfen wir Sie in dieser Thematik begleiten?

Alle unsere Beraterinnen kennen sich bestens damit aus und freuen sich, Sie auf dem Weg zu einem selbstgewählten Essverhalten zu begleiten. Für einen Beratungstermin können Sie uns gerne telefonisch unter +41 44 733 22 17 erreichen.

Autorin
Catharina Helfenstein
Dipl. Ernährungsberaterin HF SVDE

Adipositaszentrum Limmattal
Urdorferstrasse 100
8952 Schlieren

+41 44 733 22 17

adipositaszentrum@spital-limmattal.ch