Allgemein| 13.02.2020

Sprechstunde Ernährungspsychologie am Adipositaszentrum Limmattal

Das Adipositaszentrum Limmattal hat seine Zusammenarbeit mit dem Kompetenzzentrum für Ernährungspsychologie (KEP) weiter intensiviert.

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von Jsabella Zädow

Das KEP wird an einem Tag pro Woche im Adipositaszentrum Limmattal eine Sprechstunde durchführen.

Die Dienstleistungen des KEP ergänzen das Angebot unserer internen Ernährungsberaterinnen und arbeiten eng mit diesen zusammen. Frau Jsabella Zädow vom KEP wird diese Sprechstunde am Spital Limmattal durchführen. Frau Zädow ist eine sehr erfahrene Ernährungspsychologin mit einem Fachhochschultitel als diplomierte Ernährungsberaterin FH, mit spezialisierten Zusatzausbildungen in Frankfurt (Frankfurter Zentrum für Essstörungen) und Zürich (Institut für körperzentrierte Psychotherapie).

Das KEP verbindet Fachwissen aus den Bereichen «Ernährung» und «Essverhalten». Die Beratung bietet eine Analyse des Essmusters und entwickelt daraus eine geeignete Ernährungsumstellung.
Denn genussvolles und bedarfsgerechtes Essen bedeutet Lebensqualität.

Das KEP behandelt im Spital Limmattal Patienten, welche Ihr Gewicht konservativ reduzieren wollen sowie Patienten, die bereits eine Adipositasoperation hatten und in ihr altes Ernährungsmuster zurückgefallen sind.

Sofern sich bei der genauen Ernährungsevaluation vor einer Adipositasoperation zeigen sollte, dass eine Essenstörung vorliegt, werden diese Patienten auch nach der Operation regelmässig durch das KEP betreut und behandelt.

Das KEP bietet somit im Adipositaszentrum Limmattal spezifische Leistungen an, welche unser Leistungsspektrum ergänzen und erweitern.

Nachfolgend lesen Sie eine kurze Information über die Vorgehensweise und Behandlungsstrategie des KEP:

Essgewohnheiten zu verändern ist ein langwieriger und anstrengender Prozess. Sie lassen sich nicht von heute auf morgen durchbrechen. Eine Veränderung beginnt Schritt für Schritt im achtsamen Umgang mit sich selbst und dem eigenen Körper. Daraus entstehen wertvolle Erfahrungen, die ein ausgewogenes und bewusstes Essverhalten fördern. Übergewichtige Patientinnen und Patienten zeigen verschiedene Essmuster. Um eine geeignete Behandlungsstrategie zu definieren, muss man zu Beginn der Therapie das vorliegende Essmuster genauer analysieren. Folgend sind die gängigsten vier Esstendenzen und die dazu gehörenden Veränderungsansätze kurz erläutert.

1) Impulsives Essen

Der impulsive Esser kann den Köstlichkeiten im Alltag kaum widerstehen. Er ist auch als genüsslicher Esser bekannt. Kommt er mit wohlschmeckenden Speisen in Kontakt, fällt es ihm schwer, «Nein» zu sagen. Buffets oder Speisekarten stellen ihn vor eine grosse Herausforderung. Wenn ein impulsiver Esser abnehmen will, hilft es ihm, die eigenen Impulsmomente und Gefahrenzonen zu kennen. Im zweiten Schritt kann er lernen diese Situationen besser zu steuern, d.h. selbst zu bestimmen, wann er zugreifen will und wann nicht.

2) Zwanghaftes Überessen (Essanfälle)

Der zwanghafte Esser leidet unter Essanfällen. Dies geschieht nicht selten nach einer strengen Diät. Nur schon kleine Abweichungen von den Diätvorgaben kann einen Kontrollverlust und damit einen Essanfall auslösen (Gefühl vom «Dammbruch», «jetzt kommt es auch nicht mehr darauf an»). Ein schlechtes Gewissen und Versagensgefühle folgen dem übermässigen Essen und deswegen nicht selten eine weitere Diät. Wenn ein zwanghafter Esser abnehmen will, wird er lernen müssen, regelmässige Mahlzeiten in ausgewogener Menge und Zusammensetzung einzunehmen. Auch bewusst erlebte Genussmomente helfen, das rigide Denkmuster aufzuweichen.

3) Snacking

Der Snacker isst zu den Hauptmahlzeiten oder in Gesellschaft auffällig wenig. Viele übergewichtige Snacker meinen, eigentlich gar nicht so viel zu essen. Beim genaueren Hinschauen wird schnell ersichtlich, dass unregelmässige Hauptmahlzeiten oder Diätmahlzeiten mit tiefem Befriedigungsgrad (z. B. ein Sandwich, ein Salat) mit häufigen, hochkalorischen Zwischenmahlzeiten (Süssigkeiten, Käse, Wurst) ergänzt werden. Am Ende eines Tages kann ein Snacker problemlos 2'000 bis 3'000 kcal zugeführt haben, ohne sich dabei gesättigt oder befriedigt zu fühlen.

4) Emotionales Essen

Der emotionale Esser ist auch als Frustesser bekannt und weit verbreitet. Er neigt dazu verschiedene Gefühle mit Nahrungszufuhr zu beantworten oder durch Essen die innere Spannung zu regulieren. Essen kann ein wirkungsvoller, auf die Dauer jedoch nicht der beste Weg sein, ein Zuwenig an Zeit, sozialen Kontakten oder sinnlichem Erleben zu kompensieren. Wenn ein emotionaler Esser abnehmen will, wird er lernen müssen, alternative Strategien für sein Gefühlsleben zu entwickeln, ausserdem den Hunger von einer bestimmten Emotion unterscheiden zu lernen.

Ausschnitt aus dem Artikel:

Ein Artikel von Jsabella Zädow, Dipl. Ernährungsberaterin FH, KEP - Kompetenzzentrum für Ernährungspsychologie.

Autorin
Jsabella Zädow
Dipl. Ernährungsberaterin FH
KEP - Kompetenzzentrum für Ernährungspsychologie

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