Der Magenbypass
Inhaltsverzeichnis
Das Prinzip der Magenbypass-Operationen besteht darin, den Magen zu verkleinern und einen Teil des Dünndarmes zu umgehen (Bypass).
Magenbypass-Operationen können in verschiedensten Varianten durchgeführt werden, und sind heute weltweit mit dem Magenschlauch die häufigsten Operationen zur Gewichtsreduktion.
5 – 10 Jahre nach Durchführung der Magenbypass-Operationen können die Patienten eine bleibende Gewichtsreduktion von 65% – 70% ihres Übergewichtes erwarten.
Zudem werden sich die Komorbiditäten markant verbessern, insbesondere der Diabetes mellitus Typ II.
Beim Magenbypass erfolgt die Verbindung des durchtrennten Magens mit einer Dünndarmschlinge, entweder in Roux-Y-Technik oder nach der Ein-Anastomosentechnik (OMEGA Magenbypass). Die Länge der verschiedenen Dünndarmschenkel kann unterschiedlich gewählt werden, je nach präoperativem Gewicht, Begleiterkrankungen (Fettstoffwechselstörung, Diabetes mellitus Typ 2), Beruf und Essensverhalten des Patienten.
In unserem Zentrum bieten wir verschiedene Varianten dieser Methode an, die sich hauptsächlich in der Länge der unterschiedlichen Dünndarmbereiche (Schlingen) unterscheiden:
Omega Magenbypass
Der Omega-Magenbypass weist im Gegensatz zu den vorher erwähnten Y-Magenbypässen nur eine Anastomose zwischen Magen und Dünndarm auf. Eine Fußpunkt-Anastomose wird nicht angelegt.
Der OMEGA oder Ein-Anastomosenbypass ist eine erprobte bariatrische Operation und aktuell nach dem Y-Magenbypass und dem Magenschlauch die dritthäufigste bariatrische Operation weltweit.
Die kurz- und mittelfristigen Resultate (1 – 5 Jahre nach Operation) sind sehr vielversprechend bei guter Lebensqualität. Allerdings existieren, im Gegensatz zum Y-Magenbypass, noch wenig Langzeitresultate des Verfahrens (mehr als 10 Jahre nach Operation).
Der Vorteil des Ein- Anastomosenbypasses ist, dass auf eine Fusspunktanastomose (Verbindung Dünndarm zu Dünndarm), wie beim Y-Magenbypass, verzichtet werden kann. Dies reduziert kurz-, mittel- und langfristig das Risiko von Darmverschlüssen.
Da allerdings die Gallenflüssigkeit beim Ein-Anastomosenbypass näher die Speiseröhre passiert als beim Y-Magenbypass, besteht hier ein grösseres Risiko von Refluxbeschwerden (Zurückfliessen von Gallensaft in die Speiseröhre).
Wir führen den Ein-Anastomosenbypass im Rahmen von Studien durch.
Biliopankreatische Diversions-Y Bypass
Bei der biliopankreatischen Diversion wird zusätzlich zur Magenbypassoperation ein Teil des Magens entfernt, die alimentäre Schenkellänge beträgt 150 cm und die Länge des common channel 150 cm. Der lange Rest des Dünndarms ist im biliopankreatischen Schenkel ausgeschaltet. Die biliopankreatische Diversion ist ein hoch malabsorptiver Eingriff, und bleibt nur ganz speziellen Indikationen vorbehalten.
Nach allen Magenbypass-Operationen können folgende Probleme auftreten:
Früh-Dumping
Das Früh-Dumping-Syndrom äußert sich kurze Zeit (zirka 15 Minuten) nach dem Essen. Infolge der plötzlichen Entleerung des Speisebreies in den Dünndarm kommt es zu einer starken Dehnung des oberen Dünndarmabschnittes. Darauf reagiert Ihr Körper mit einem Wassereinstrom von den Blutgefäßen in den Dünndarm. Typische Symptome sind Blutdruckabfall, Schwindelgefühl, Kreislaufprobleme, Durchfälle und Oberbauchschmerzen.
Spät-Dumping
Bei einem Spät-Dumping-Syndrom kommt es aufgrund des fehlenden Magenschliessmuskels zu einer schnellen Aufnahme der Kohlenhydrate in die Blutbahn. Ihr Blutzucker steigt dadurch rasant an und es kommt in einem ersten Schritt zu einer Überzuckerung. Ihr Körper reagiert darauf mit einer Gegenregulation und schüttet große Mengen des Insulinhormons aus, mit dem Ziel den Blutzucker zu senken. Häufig sinkt dann der Blutzucker jedoch unter den Normbereich. Dies führt zirka 1 bis 4 Stunden nach dem Essen zu einer Unterzuckerung. Typische Symptome sind Müdigkeit, Schweißausbrüche und ein starkes Hungergefühl.
Vermeiden Sie zuckerhaltige Getränke und zuckerhaltige Nahrungsmittel. Unsere Ernährungsberatung kann Ihnen hilfreiche Tipps geben.