Allgemeines zur operativen Therapie

Immer mehr Menschen leiden unter ihrem zu hohem Körpergewicht. Meist haben Menschen, die nicht darunter leiden, nur wenig oder gar kein Verständnis für die schwere Situation unter der die Betroffenen aber auch ihr familiäres Umfeld leiden. Ausgrenzung führt häufig dazu, dass sich Adipositaspatient:innen zurückziehen.

Der Nutzen der bariatrischen Chirurgie hat sich mittlerweile weltweit in unzähligen Studien erwiesen und sollte heute als Therapie der Adipositas bei allen Patienten mit BMI > 35 kg/m² und solchen mit BMI > 30 kg/m² und Diabetes mellitus Typ 2 empfohlen werden. Ab einem BMI von 35 kg/m2 ist die bariatrische Chirurgie eine Pflichtleistung des Krankenversicherers. Ab dem 1. Januar 2021 werden bariatrische Eingriffe ebenfalls ab einem BMI von 30 von den Krankenkassen übernommen, sofern ein konservativ nicht therapierbarer Diabetes mellitus Typ 2 vorliegt.

Die Operation selber steht aber immer im Kontext einer multimodalen Therapie. Die Operation kann nur erfolgreich sein, wenn die Patientinnen und Patienten bereit sind, nach einem solchen Eingriff sein Essverhalten oder Lebensstil zu ändern.

Ebenso ist es unerlässlich, dass die Patient:innen die erforderlichen Nachkontrollen wahrnehmen.

Eine frühzeitige Operation führt zu einer verbesserten Lebensqualität und kann das Leben eines adipösen Patienten im Schnitt um gut 10 Jahre verlängern.

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Die Auswahl des OP-Verfahrens

Nicht jede OP-Methode ist für alle Patientinnen und Patienten im gleichen Masse geeignet.

Für die Auswahl der geeigneten Operationstechnik sind umfassende Abklärungen im Vorfeld der Operation unerlässlich.

Ihre Wünsche und Ziele werden bei der Auswahl des Operationsverfahrens ebenso mitberücksichtigt.

Besondere Wichtigkeit haben im Vorfeld der Behandlung vor allem das gegenseitige Abstimmen und Verständnis darüber, was genau das Ziel der Patientin oder des Patienten ist. Sprechen Sie mit uns, wenn Ihnen unsere Empfehlungen oder Therapieerwartungen unrealistisch erscheinen. Ebenso kommt es vor, dass Adipositaspatient:innen mit falschen oder überzogenen Therapieerwartungen zu uns ins Zentrum kommen. Bitte thematisieren Sie unbedingt Ihre Erwartungen während der Konsultationen.

Die Wahl der Operationstechnik hängt ab vom:

Essverhalten

Begleiterkrankungen (physisch und psychisch)

Körpergewicht

Voroperationen

Medikamenteneinnahme

Rauchen

Die richtige Vorbereitung auf die Operation

Die Entscheidung für eine Operation sollte nie leichtfertig oder spontan getroffen werden. Wer sich solch einem Eingriff unterzieht, sollte schon zuvor langfristig und ernsthaft versucht haben, durch konservative Therapieangebote sein Körpergewicht zu reduzieren.

Auch nach der OP-Entscheidung sollten Sie sich gründlich vorbereiten und sich über die Chancen und Risiken eines solchen Eingriffs informieren.

Hier ist das Arztgespräch bei Ihrem Hausarzt oder in unserer Adipositas-Sprechstunde sicher ein erster Schritt und kann zusätzlich durch den Besuch einer Selbsthilfegruppe ergänzt werden.

Von dem Moment an, indem Sie sich in unserer Sprechstunde für eine Operation entscheiden, benötigen wir drei bis vier Monate, um sämtliche Vorabklärungen durchzuführen.

Die Operation selbst

In der Regel treffen Sie am Operationstag ein. Sie müssen sich am Vortag telefonisch in der SDS-Sprechstunde informieren, wann Ihre genaue Eintrittszeit ist.

Die Operation dauert in der Regel 40 bis 120 Minuten.

Nach der Operation werden Sie auf der Intensivstation überwacht, oder Sie werden direkt auf Ihr Zimmer gebracht. Dort dürfen Sie bereits ein wenig trinken und sollten aufstehen können.

Verlangen Sie genügend Schmerzmittel, sofern dies nötig ist.

Der weitere Kostaufbau erfolgt nach Anweisung durch unsere Ernährungsberatung. Dies geschieht normalerweise sehr rasch.

Nach zwei bis vier Tage verlassen Sie in aller Regel unser Spital wieder.

Wir werden Ihnen ein Rezept für Vitaminpräparaten (lebenslang) und für Säurehemmer (drei Monate) mitgeben. Zu Vermeidung von Thrombosen in den Beinen und Lungenembolien werden Sie sich noch täglich über drei Wochen eine kleine, sehr feine Spritze selbst geben müssen (oder Sie lassen diese durch Angehörige oder die Spitex machen). 

Die richtige Nachsorge nach der Operation

Nach der Operation werden Sie nach einem standardisierten Behandlungspfad nachkontrolliert.

Diese Nachkontrollen sind unerlässlich, um Probleme, die im Zusammenhang mit der Operationstechnik stehen, oder Mangelernährungen (Vitamine, Proteine etc.) frühzeitig zu erkennen.

Dabei halten wir uns streng an die SMOB Richtlinien:

Der Patient wird zwei Wochen postoperativ von der Ernährungsberatung beraten.

Konsultation sechs Wochen postoperativ in der chirurgischen Sprechstunde der Bariatrie.

Drei Monate postoperativ findet die erste laborchemische Kontrolle nach unserem Laborschema beim Hausarzt statt und die Besprechung der Laborwerte erfolgt in der Ernährungsberatung.

Sechs Monate postoperativ finden die erste laborchemische Untersuchung in der bariatrischen Sprechstunde sowie eine Kontrolle in der Sprechstunde statt. Es erfolgt die Anmeldung eines US Abdomens mit der Suche nach Gallensteinen.

Sieben Monate postoperativ erneute Kontrolle in der Ernährungsberatung mit Besprechung der abgenommenen Laborwerte.

Neun Monate postoperativ erfolgt eine laborchemische Kontrolle beim Hausarzt.

Zehn Monate postoperativ Besprechung der Laborwerte in der Ernährungsberatung.

Ein Jahr postoperativ findet eine Kontrolluntersuchung in der bariatrischen Sprechstunde mit laborchemischer Kontrolle sowie Besprechung der US-Befunde des Abdomens statt.

Dreizehn Monate postoperativ findet eine Kontrolle in der Ernährungsberatung im Hause statt.

18 Monate postoperativ findet erneute Kontrolle in der bariatrischen Sprechstunde statt.

24 Monate postoperativ findet die klinische Kontrolle in der bariatrischen Sprechstunde, Labor, Gastroskopie und Gastrografinschluck, eventuell Ernährungsberatung statt.

Danach erfolgen jährliche klinische Kontrollen in der Bariatrie mit laborchemischen Kontrollen.

36 Monate postoperativ erfolgt eine klinische Kontrolle beim Chirurgen.

Die Nachkontrolle finden lebenslang in unserem Adipositaszentrum in Absprache mit ihrem Hausarzt statt.


Zur SMOB

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Adipositaszentrum Limmattal
Spital Limmattal
Urdorferstrasse 100
CH-8952 Schlieren

+41 44 733 22 17

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Im nicht lebensbedrohlichen Notfall wenden Sie sich an das AERZTEFON. Unter der Gratisnummer 0800 33 66 55 bekommen Sie aus dem gesamten Kanton Zürich medizinische Hilfe. Bei akuter Lebensgefahr wählen Sie wie bisher die Notrufnummer 144.

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144

Vergiftungsnotfälle

145

Die Dargebotene Hand

143

Ärztefon Kanton Zürich

0800 33 66 55

Medizinisches Beratungstelefon*

0900 733 144

Notfallzentrum Spital Limmattal

+41 44 733 25 32

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