Operative Therapie| 05.09.2019

Der Weg zur Operation

Wenn die konservative Gewichtsreduktionstherapie mit Modifizierung des Verhaltens bei Bewegung und Ernährung keine relevanten, oder nur geringe Effekte gezeigt hat, sowie als Ursache des Übergewichtes genetische Faktoren oder Komorbiditäten ausgeschlossen sind, könnte eine bariatrische Operation in Erwägung gezogen werden.

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von Dr. med. Malgorzata Trombik

Die Indikationen zu einer bariatrische Operation beinhalten:

Bodymassindex (BMI) ≥35 kg/m²

Nachvollziehbare 2-jährige adäquate konservative Therapie zur Gewichtsreduktion, bei BMI von ≥50 kg/m² 1-jähriger Therapie

Zu Kontraindikationen zählen unter anderen:

Schwere Niereninsuffizienz, instabile Angina pectoris, Status nach kürzlichem Herzinfarkt, fortgeschrittene Leberzirrhose, Morbus Crohn, Status nach Lungenembolie innerhalb 6 Monate vor Operation, Krebspatienten (nicht kontrolliert und in Remission innerhalb

Ernsthaftes, nicht auf das Zurückführen des behandlungsbedürftigen psychischen Leidens, dass in den letzten 2 Jahren zu Dekompensationen geführt hat, chronischer Substanzabusus, mangelnde Compliance

Die präoperative Abklärungen im Adipositaszentrum dauern ca. drei Monaten und erstrecken sich zwischen erster Konsultation bei einen bariatrischen Chirurgen, bzw. Ernährungsmedizinerin, über weitere Konsultationen beim Spezialisten aus verschiedenen medizinischen Bereichen, bis zur Operationstermin.

Die präoperativen Abklärungen beinhalten:

Ausführliche internistische Anamnese, inklusive Gewichtsverlauf, Familienanamnese, Essverhalten und Lebensstil

Körperliche Untersuchung

Laborchemische Untersuchung (inklusive Blutbild, Elektrolyte, Leberwerte, Kreatinin, Lipidwerte, Glukose, Vitamine, Spurenelemente)

Ösophago-Gastro-Duodenoskopie mit histologischer Bestimmung von Helicobacter pylori, hochauflösende 24 Stunden pH-Metrie, Ösophagusmanometrie, Ultraschall-Abdomen

Kardiologische Beurteilung inklusive Echokardiografie

Pneumologische Beurteilung, inklusive Spirometrie. Bei V.a. obstruktives Schlafapnoesyndrom, eine nächtliche Pulsoximetrie gegebenenfalls nächtliche Polysomnografie mit nachfolgender Therapie bei Bedarf

Psychiatrische Begutachtung

Ernährungsberatung

Die Termine der Abklärungen sind den zeitlichen Möglichkeiten des Patienten angepasst und die Termine schon bei der ersten Konsultation mit dem Patienten vereinbart.

Nach Erhalte aller Befunde der oben aufgeführten Untersuchungen erfolgt eine letzte präoperative Besprechung mit dem bariatrischen Chirurgen, währenddessen werden die Indikationen überprüft und die Operationsmethode wird definitiv festgelegt.

In der vorhergehenden Woche, vor der Operation, wird eine anästhesiologische Konsultation durchgeführt.

Die Operation wird am geplanten Termin durchgeführt.

Ein Artikel von Med. prakt. Malgorzata Trombik, Oberärztin Klinik für Allgemein-, Gefäss- & Viszeralchirurgie und  Fachärztin Innere Medizin.

Autorin
Dr. med. Malgorzata Trombik
Oberärztin Klinik für Allgemein-, Gefäss- & Viszeralchirurgie
Fachärztin Innere Medizin

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