Operative Therapie| 22.08.2019

Redo- & Revisionseingriffe (Teil 1)

«Ich habe zu wenig abgenommen, oder mein Gewicht steigt wieder an trotz Adipositas-Operation.»

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von Dr. med. Thomas Köstler

Sekundäre bariatrische Operationen werden in sogenannte Revisions- oder Redo-Eingriffe eingeteilt.

Bei einer sogenannten Redo-Operation handelt es sich um einen Verfahrenswechsel. Beispielsweise wird das Magenband entfernt und ein Magenbypass durchgeführt. Auch kann eine Schlauchmagen-Operation beispielsweise in eine Magenbypass-Operation umgewandelt werden.

Als Revisionseingriffe werden operative Eingriffe bezeichnet, welche den Zweck der Wiederherstellung der gewichtsreduzierenden Funktion der ursprünglichen Operationstechnik haben.

Es wird damit gerechnet, dass circa 20 bis 25 Prozent der Patienten im Langzeitverlauf nach einer bariatrischen Operation eine sekundäre Operation benötigen.

Die Ursachen einer Zweitoperation sind vielfältig. Eine Ursache kann ein ungenügender Gewichtsverlust sein oder ein erneuter Gewichtsanstieg.

Eine einheitliche Definition eines ungenügenden Gewichtsverlustes gibt es nicht. Objektiv medizinisch gesehen kann bereits ein moderater Gewichtsverlust zu einer deutlichen Verbesserung der Begleiterkrankungen führen. Subjektiv allerdings kann ein moderater Gewichtsverlust für den Patienten beeinträchtigend sein, und der erhoffte Zuwachs an Lebensqualität kann nicht in befriedigendem Masse erreicht werden.

Die Ursachen für einen ungenügenden Gewichtsverlust können sehr vielfältig sein.

Patientenbezogene Faktoren können eine Rolle spielen (zum Beispiel falsche Ernährung trotz Durchführung eines operativen Eingriffes) oder chirurgische Spätkomplikationen des operativen Eingriffes selber oder die falsche Operationswahl aufgrund der präoperativen Abklärungen können verantwortlich für den ungenügenden Gewichtsverlust sein.

Sollte es bei Ihnen zu einem ungenügenden Gewichtsverlust gekommen sein, so werden all diese Punkte systematisch abgeklärt und je nach Resultat dieser Abklärungen, werden wir mit Ihnen weitere therapeutische Schritte einleiten. Diese können konservative Therapiemassnahmen beinhalten oder operative Therapiemassnahmen.

Ein moderater Wiederanstieg des Gewichtes nach initial sehr guter Gewichtsabnahme ist absolut normal. Meistens werden Sie nach ein bis zwei Jahren nach einer chirurgischen Therapie Ihr niedrigstes Gewicht erreicht haben. Danach kann es sein, dass es wieder zu einem moderaten Gewichtsanstieg kommt.

Auf jeden Fall werden wir die Ursachen des Gewichtswiederanstieges, sofern dieser über den erwarteten moderaten Bereich hinausgeht, mit Ihnen abklären. Diese Abklärung erfolgt interdisziplinär und je nach Ursache des Gewichtswiederanstieges werden wir konservative oder operative Therapieschritte einleiten.

Bei einer ungenügenden Gewichtsreduktion oder einem Wiederanstieg des Gewichtes sollten Sie auf keinen Fall vor Scham den Kopf in den Sand stecken, sondern Sie sollten sich im spezialisierten Adipositaszentrum melden, damit wir hier die Ursache abklären können und entsprechende Therapiemassnahmen einleiten können.

Sekundäre bariatrische Operationen wie zum Beispiel nach Gewichtswiederanstieg oder ungenügendem Gewichtsverlust sind komplexe Eingriffe und dürfen nur in spezialisierten Zentren durchgeführt werden.

Sie können sich unter der SMOB-Webseite unter Zentrumslisten informieren.

Nur Zentren, die als Referenzzentrum geführt sind, dürfen komplexe sekundäre bariatrische Operationen durchführen.

Ein Artikel von Dr. med. Thomas Köstler, Leiter Adipositaszentrum Limmattal.

Autor
Dr. med. Thomas Köstler
Leiter Adipositaszentrum Limmattal
Leitender Arzt Klinik für Allgemein-, Gefäss- & Viszeralchirurgie

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